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Ritual als Zwang - Im Kontext religiöser Praktiken

Marion Näser

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Völkerkunde

Beschreibung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 2, Philipps-Universität Marburg (Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Begründung, Intention und Abgrenzung Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, unter welchen individuellen, systematischen, gesellschaftlichen und religiösen Voraussetzungen und aus welchen Gründen religiöse Rituale zu Zwängen werden können. Zahlreiche Theoretiker betonen die positive – strukturierende, sinngebende – Bedeutung und Notwendigkeit von Ritualen – einer der bekanntesten ist Arnold Gehlen, der die Auffassung vom Ritual als ‚heilsamem’ Zwang vertritt, ohne den der genetisch nur wenig festgelegte Mensch nicht überleben könnte (Entlastungsfunktion).1 In ethnologischen Abhandlungen wird oft der Harmonie durch Rituale geprägter Stammesgesellschaften in exotistischer Manier eine entritualisierte und individualisierte, dem Werteverfall ausgelieferte Moderne gegenübergestellt.2 Kollektive wie individuelle religiöse Rituale können jedoch zu pathologischem Zwangsverhalten werden, wie bereits Sigmund Freud festgestellt hat,3 bzw. unter Zwang ausgeübt werden. Auch der Volkskundler Paul Sartori hat dies in seinem Werk „Sitte und Brauch“ festgestellt: Er bezeichnet Rituale zwar als glücklich machende „erhaltenden Mächte im Volksleben“, stellt auf der anderen Seite jedoch fest: Aber sie haben auch Tausende in quälende Fesseln geschmiedet, geknechtet und zu Märtyrern gemacht. Sie sind nur allzuoft für das Handeln das geworden, was für das Reden die leere Phrase ist. Sie wollen doch nun einmal allem Tun die typische Form aufdrängen.4 Phänomene dieser Art, die von der Gewohnheit bis zur Zwangsstörung und von der einfachen Konvention bis zum Zwang unter Androhung physischer Sanktionen reichen, finden wir überall auf der Welt, der Problemkomplex betrifft die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung. Dramatische Beispiele sind Massenselbstmorde (v.a. in den als ‚Sekten’5 umschreibbaren neueren Religionen), Folter (z.B. im Rahmen von Hexenprozessen, ritualhaft im „Hexenhammer“ festgelegt) oder Witwenverbrennungen (Indien). Es gibt jedoch auch im ‚normalen’ Alltag unserer Gesellschaft leicht übersehene harmlos wirkende, aber ebenso in das Leben eingreifende rituelle Zwänge, sei es im christlichen Bereich der weihnachtliche Gang zur Kirche, um dem kontrollierenden Blick der Nachbarn Genüge zu tun, die Mechanismen von Beichte und Buße oder die Regeln des Priesterlebens, im jüdischen Bereich die zahlreichen Alltagsbestimmungen oder im Islam Betrituale, Ramadan und Schleiertragen.

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Schlagwörter

Kontext, Ritual, Praktiken, Zwang