Geschwister-Logik
Stefani Engelstein
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Beschreibung
Im 19. Jahrhundert trat die Genealogie als fuhrende Methode hervor, historisch wandelbare Systeme wie z.B. Sprachen, biologische Arten, Religionen und sogenannte Rassen"e; zu organisieren. Genealogisches Denken bestimmt Begriffe durch ihre Differenzierung von anderen. Das ist ein Verfahren, das keine Singularitaten, sondern nur Verwandtschaftsnetze hervorbringt. In solchen Systemen wirken Geschwisterbegriffe, also benachbarte Begriffe, die weder identisch noch absolut verschieden sind, als aktive Storungszone. Sie sind fur einander notig, aber auch destabilisierend. Engelstein verbindet eine weitreichende Geistesgeschichte mit detaillierten Analysen aus den neuen Disziplinen der Lebens- und Humanwissenschaften und bezieht sich dabei unter anderem auf literarische Werke von Goethe, Schiller, Percy Shelley, George Eliot, Richard Wagner, und Thomas Mann. Sie erlautert die Folgen dieses Paradigmawechsels fur die Auffassung von Subjektivitat, Staats- und Wirtschaftswissenschaft und fur die Klassifizierung von Menschen, ob biologisch oder philologisch. Das Buch bietet eine neue Theorie uber die Struktur modernen Wissens: Eine Theorie, die die Grenzen von Subjektivitat und Gruppenidentitaten durchlassig macht, um eine Grundlage fur flexiblere Formen von Zugehorigkeit, Selbstidentifizierung, und Wissensbildung zu erschaffen.